Vorhandene Bausubstanz stellt eine wertvolle Ressource für das Verständnis unserer Geschichte und für einen umweltschonenden Weg in die Zukunft dar. Der Leitgedanke, das Vorhandene als erhaltenswertes Element wahrzunehmen und auch im Sinne der Nachhaltigkeit auf den Bau neuer Gebäude zu verzichten, prägt die Arbeit von BRENNE ARCHITEKTEN seit mehr als 40 Jahren. Für uns heißt Denkmalpflege nicht Konservieren in der Zeit – unser Anspruch ist es, das Baudenkmal unter Berücksichtigung seines soziokulturellen Kontextes in die Gegenwart zu überführen, in dem wir das Vorhandene lesen, uns respektvoll auf seine Geschichte einlassen und seine Möglichkeiten für die Zukunft erkennen.
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der denkmalgerechten und energetischen Sanierung historischer Gebäude, der Erarbeitung von Entwicklungspotenzialen, dem Bauen im Bestand sowie der Revitalisierung von Wohnquartieren. Als ArchitektInnen und GeneralplanerInnen vermitteln wir zwischen allen an der Planung Beteiligten, erarbeiten gemeinschaftliche Entscheidungen zwischen Bauherren und Denkmalpflege und sensibilisieren für den Schutzstatus eines Gebäudes, auch innerhalb der Gesellschaft. Um die Bauweise und Struktur eines Gebäudes erkennen zu können, erarbeiten wir zudem denkmalpflegerische Gutachten, die die Geschichte von Baudenkmalen erforschen und ihren Wert als Zeugnis unserer Lebenswelt ergründen.
Unser Portfolio umfasst Bauwerke aus nahezu allen Epochen, darunter Siedlungsbauten, Museen, Theater, Hochschulen und Kulturbauten: Siedlungen der Zwanzigerjahre, Ikonen der Moderne wie die Bauhausgebäude von Walter Gropius in Dessau und die ehemalige ADGB-Bundesschule in Bernau von Hannes Meyer, die Berliner Akademie der Künste am Hanseatenweg oder auch das Deutsche Historische Museum in Berlin. Die Bundesschule in Bernau sowie sechs der Berliner Siedlungen der Moderne wurden durch Initiative unseres Büros von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
Unsere Stärke liegt in unserer multidisziplinären Ausrichtung und der Expertise unseres hochqualifizierten Teams von rund 30 MitarbeiterInnen, darunter ArchitektInnen, InnenarchitektInnen, KunsthistorikerInnen, BauforscherInnen und RestauratorInnen.
Bauen im Bestand
Die Sanierung historischer Gebäude bedeutet für uns nicht nur ihre denkmalgerechte Wiederherstellung, sondern auch ihre Anpassung an heutige Anforderungen durch bauliche, energetische und technische Instandsetzungsmaßnahmen, um sie für die Zukunft zu sichern. Das detaillierte Verständnis für die vorgefundenen Ressourcen ermöglicht uns die individuelle Entwicklung integraler Planungskonzepte und innovativer Lösungsideen, mithilfe derer die baulichen Eingriffe auf ein Minimum reduziert werden können. Wir betrachten es dabei als unsere Aufgabe, als Vermittler zwischen den AuftraggeberInnen, der Denkmalpflege und den zuständigen Fachbehörden sowie den NutzerInnen des Gebäudes zu fungieren, da nur durch den Konsens zwischen allen Beteiligten ein qualitatives Gesamtergebnis erreicht werden kann, um das Gebäude resilient für die Zukunft zu machen.
Neben der Wiederherstellung der bauzeitlichen Architektursprache haben wir uns dem Anspruch verpflichtet, die Geschichte eines Baudenkmals unter Freilegung all seiner Überformungs- und Nutzungsphasen erlebbar zu machen – jedes Baudenkmal ist ein Zusammenspiel verschiedener Zeitschichten. Die Wertschätzung des Denkmals, der behutsame Umgang mit der Bausubstanz und eine archäologische Herangehensweise sind Voraussetzung für unsere Arbeit.
Als ArchitektInnen und GeneralplanerInnen decken wir sämtliche Leistungsphasen der Gebäudeplanung gemäß HOAI ab. Der Komplexität der verschiedenen Bauaufgaben begegnen wir durch eine multidisziplinäre, integrale und ganzheitliche Arbeitsweise. Um den individuellen Anforderungen eines Projekts gerecht zu werden, erweitern wir unser Team bedarfsweise entsprechend der gestellten Aufgabe durch die Einbeziehung kompetenter Fachbüros, deren Expertise wir durch langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit zu schätzen wissen.
Denkmalpflegerische Gutachten
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte eines Gebäudes ist Grundlage für einen denkmalgerechten Umgang mit seiner Substanz. Um die wertvollen Bauteile und Strukturen eines Gebäudes zu erkennen, arbeiten wir in denkmalpflegerischen Gutachten die jeweilige Bau- und Nutzungsgeschichte auf. Gleichzeitig wird der aktuelle Istzustand dokumentiert, wie er vor der Durchführung einer baulichen Maßnahme herrscht. Hinweise auf die Geschichte eines Bauwerks liefern uns Archive und Literatur: Oft finden sich Einträge in historischen Adressbüchern oder Zeitungen, Aufzeichnungen in privaten Nachlässen, manchmal kann auf die Bestände von Museen zurückgegriffen werden. Das Gebäude selbst bleibt dabei oft die zuverlässigste Quelle. Die sorgfältige Erforschung und schriftliche, fotografische und zeichnerische Dokumentation führen wir mit Unterstützung uns in langjähriger Zusammenarbeit verbundener und einschlägig erfahrener FotografInnen, RestauratorInnen oder technische ExpertInnen durch.
Eine eingehende denkmalpflegerische Bestandsaufnahme bildet zumeist die Grundlage für eine denkmalgerechte Sanierung. Für die Planung im Bestand erarbeiten wir denkmalrechtliche Genehmigungsanträge, Denkmalpflegepläne, denkmalpflegerische Zielstellungen sowie denkmalpflegerische Rahmenpläne (bei Denkmalbereichen).
Darüber hinaus stehen wir für fachliche Beratung bei komplexen Vorhaben im denkmalgeschützten Baubestand zur Verfügung. Durch unsere ganzheitliche bau- und nutzungshistorische, baukonstruktive und dokumentarische Sichtweise lässt sich der oft vielschichtige Wert eines Baudenkmals als Argument im Planungs- und Genehmigungsprozess eines Bauvorhabens eindeutig identifizieren und begründen. Je mehr wir über ein Gebäude wissen, desto sicherer ist der Weg zu einem respektvollen und angemessenen Umgang mit seiner Substanz. Diese Herangehensweise lässt uns mit den Denkmalbehörden bereits langjährig vertrauensvoll zusammenarbeiten.